Auf dem Olavsweg durch Norwegen

Ihr sucht eine Alternative zum Jakobsweg? Hier habt ihr sie: Der Olavsweg führt durch Norwegen – atemberaubende Landschaften und nette Gastgeber inklusive.

Der Olavsweg ist ein alter Pilgerweg, Start ist in Oslo, auf 660 Kilometern geht es der historischen Route nachempfunden auf Wanderwegen, aber auch viel auf asphaltierten Straßen und durch Wald und Gebirge bis nach Trondheim. Ziel ist das Grab des Heiligen Olav im Nidarosdom in der mittelnorwegischen Stadt.

Immer wieder begegnen dem Wanderer oder der Wanderin diese Meilensteine, hier nahe Hjerkinn.Für den kompletten Weg braucht man ungefähr vier Wochen, wenn man an die 20 Kilometer am Tag schafft. Wir haben auch einige besonders Motivierte getroffen, die den Trek in drei Wochen schaffen wollen (und das glaube ich auch, bei dem Tempo, mit dem einige unterwegs waren :)!). Das Gros nimmt sich aber mehr Zeit oder teilt die Strecke auf, so ist es entspannter.

Im schönen Gudbrandsdal
Im schönen Gudbrandsdal

Ich habe mir für meinen zweiwöchigen Urlaub zwei Filetstücke herausgegriffen: Ich habe das wunderschöne Gudbrandsdal (nach dem der Weg auch benannt ist, er heißt nämlich alternativ Gudbrandsdalsleden) erwandert, war aber auch im Gebirge (Dovrefjell) unterwegs.

Mit Zelt oder in Herbergen

Herbergen gibt es genügend entlang der Strecke. Ich habe immer Platz in einer Unterkunft bekommen, obwohl ich nie im Voraus gebucht oder die Gastgeber angerufen habe. Grundsätzlich wird durchaus empfohlen, sein Kommen im Vorfeld anzukündigen.

Es gibt so nette Gastgeber! In der Pilgerunterkunft Borkerud im Gudbrandsdal wurde ich so herzlich empfangen, es ist wirklich ein kleines Paradies mit einem tollen Ausblick dort oben am Berg.

Rast im Wald
Rast im Wald

Auch Christiane von der Unterkunft Fokstugu hat mich wundervoll empfangen, das alte Haus ist aus dem 16. Jahrhundert und extra für Pilger reserviert. Gemütlich sitzen die PilgerInnen dort vor dem Kamin beisammen.

Seit mehreren Jahrhunderten empfängt die Familie von Christiane in Fokstugu am Rande des Dovrefjell Pilger, diese tolle und herzliche Atmosphäre merkt man dem Haus an. Auch eine kleine Kapelle gibt es dort für die Andachten. Und immer diese atemberaubende Ausblicke auf die Berge ringsherum, die sich aus dem Blau der Ferne erheben.

Aber auch als ich abends erschöpft noch auf dem Hof Nordrum Gard im Gudbrandsdal ankam, fand die Gastgeberin noch etwas Brot und Käse und Gemüse und organisierte ein Frühstück für mich: Unkompliziert und gastfreundlich, so sind die NorwegerInnen.

Im Dovrefjell
Im Dovrefjell passiert man auch im Sommer noch Schneefelder, warme und windabweisende Kleidung ist ein Muss.

Man kann auch gut zelten, doch selbst im Sommer kann es kalt werden – gerade im Gebirge. Sowieso muss man in Norwegen mit jedem Wetter rechnen. Von 25 Grad in Oslo bis zu 3 Grad und Schneeregen im Dovrefjell war alles drin. Wie sagte Christiane von der Herberge Fokstugu? „Normalerweise verschwinden die letzten Schneewehen erst an Mittsommer.“ Willkommen im hohen Norden!

Hilfreich ist die offizielle Webseite des Pilgerwegs: www.pilegrimsleden.no
Hier geht es zur Wettervorhersage: www.yr.no

Trondheim, die bunten Häuser am Hafen sind weltbekannt.
Trondheim, die bunten Häuser am Hafen sind weltbekannt.
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