Ein Sportereignis jagt das nächste: Am Sonntag fand das 97. traditionelle Radrennen „Rund um Köln“ statt. Der Veranstalter verzeichnete einen Rekord: Neben 156 Profiradfahrern nahmen über 4.000 Hobbysportler teil. Das Rennen war aufgrund des häufig schlechten Wetters vom ursprünglichen Termin am Ostermontag in den Mai verschoben worden.
Das Foto täuscht: Morgens hatte es noch beim Start der„Jedermänner“ gestürmt und gehagelt. Erst gegen 12 Uhr kam die Sonne heraus. Die Zuschauer an der Schlossstraße in Bergisch Gladbach-Bensberg sind größtenteils trocken durchgekommen, nur kleinere Schauer zogen übers Land. Die Rennfahrer müssten schlechte Witterungsbedingungen aushalten, findet eine Besucherin: „Es ist nun einmal ein Sport für draußen.“ Mit dem Fotoapparat bewaffnet steht sie an der Schlossstraße und jubelt ihrem Freund zu. Der hat sich die 125-Kilometer-Strecke vorgenommen.
„Rund um Köln“ wurde zum ersten Mal 1908 ausgetragen und ist das älteste regelmäßige Radrennen in Deutschland
Dass das Rennen dieses Jahr am Muttertag stattfindet, freut nicht jeden. „Unmöglich“, schimpft eine Blumenhändler aus der Bensberger Innenstadt, denn gesperrte Straßen bedeuten für sie weniger verkaufte Muttertagssträuße. Es bleibt dabei: Die Einen freuen sich über das sportliche Ereignis und stehen jubelnd am Straßenrand, die Anderen sind sauer über die Straßensperren und genervt von den Einschränkungen. An diesem Konflikt wird sich so schnell nichts ändern.