Weltreise Teil 1: Wir starten unsere Tour! Warum uns die chinesische Metropole für einen miesen ersten Tag entschädigen muss und wie die unglaubliche Stadt das meistert.
Haima macht den Hongkonger Bewohnern ganz schön Beine – und beschert den Kaufhäusern enorm viel Kundschaft. Haima wurde der tropische Taifun getauft, der gerade, als mein Freund und ich in Hongkong ankamen, aufs Festland traf. Unaufgeregt fing er als mittelschweres Lüftchen an, doch irgendwann prasselte der Regen, die Leute beeilten sich über die Straße zu kommen und knubbelten sich in den Eingängen der Kaufhäuser, um nicht nass zu werden. Und wir mit ihnen.
Als ich das geschrieben habe, haben wir uns gerade in einem Café in einem Einkaufszentrum verkrochen. Wir mussten Zeit totschlagen, weil wir noch nicht einchecken konnten. Aber um großartig die Stadt zu erkunden, hat uns nach einem 11-Stunden-Flug und einem Wachzustand seit deutlich mehr als 24 Stunden dann doch die Energie gefehlt. Und wie sollte man das auch, bei dem Wetter?
So begrüßt uns also die ehemalige britische Kolonie: Männo! In Hongkong starten mein Freund und ich unsere Weltreise – und wie erwartet ist es ein Kulturschock. Dreckige Straßen, stinkender Müll und Brackwasserlachen neben super teuren Boutiquen, unglaublich engen Häuserschluchten, Menschenmassen: typisch Asien eben – aber eine atemberaubende Skyline kann Hongkong auf jeden Fall bieten. Die Hochhäuser, im Hintergrund die Berge, von denen der „Peak“, also der Hongkonger Hausberg wohl der bekannteste sein dürfte. Den haben wir natürlich auch bestiegen. Bereits am nächsten Tag hat sich Haima nämlich verzogen und atemberaubende Blicke auf die Stadt freigegeben.
Hongkong schlägt New York?
Und die hat sich beeilt, das wüste Wetter vom Ankunftstag wieder wettzumachen: Nicht nur beim Sonnenuntergang hat uns Hongkong beeindruckt, ebenso in der Dunkelheit, wenn tausende Fassaden, Farben, Schriftzüge um die Wette blinken, funkeln, blitzen. Was für eine geile Skyline! Ich war noch nie in New York, mein Freund schon und er war felsenfest davon überzeugt: „Da kann New York definitiv nicht mithalten!“
Was darf in China natürlich auf keinen Fall fehlen? Tee trinken, Tee testen, Tee kaufen selbstverständlich. Gerade in Hongkong trinken die Chinesen gerne Oolong, der häufig vom nahe gelegenen Taiwan stammt, aber auch aus den chinesischen Nachbarprovinzen. Manchmal sieht man auch die Bezeichnung „Wulong“, die aber die gleiche Teesorte beschreibt: Den halbfermentierten Grüntee, geschmacklich zwischen grünem und schwarzem Tee, aber mit einem ganz anderem Aromaspektrum.
Meine neuste Errungenschaft: Tie Guan Yin. Mit mehr als 20 Euro pro 100 Gramm gewiss kein Schnäppchen, aber die Teesorte gilt als die beste in China, vor allem die Herbsternte. Übersetzt bedeutet der Name die Eiserne Göttin der Barmherzigkeit und es ranken sich diverse Mythen und Geschichten um diese Oolongsorte. Da ich mein Zubehör auf der Reise nicht bei mir habe, muss ein Tasting wohl bis Weihnachten warten. Mal eben so in ein Glas schütten tue ich diesem Tee ganz bestimmt nicht an :). Der Anfang ist gemacht mit unseren Tagen in Hongkong, es ruft: Sydney.
Auf jeden Fall machen:
- Den Peak besteigen und die Aussicht genießen (zu Fuß sind es gute anderthalb Stunden und es ist richtig anstrengend, ist aber eine schöne Strecke)
- Dumplings (gefüllte Teigtaschen) bestellen und dann mit Stäbchen essen. Die wahnsinnig leckere Soja-Chili-Knoblauch-Soße nicht vergessen!
- Einen Tempel besuchen und das duftig-rauchige Aroma der Räucherstäbchen genießen.
Auf jeden Fall vermeiden:
- Auf die aufdringlichen Verkäufer hören und sich was aufschwatzen lassen. Eine echte Rolex, jetzt hier, mal eben am Straßenrand zu kaufen für paar Dollar? Klaaaaar… Am besten einfach ignorieren.