Schuhe im Social Web – wie sich Frauen auf Facebook bewegen

Sandra Staub ist Social-Media-Frau. So nennt sich die 32-jährige Münchenerin. Die Bloggerin und Autorin arbeitet unter anderem als Beraterin und hat vor kurzem ein Buch herausgebracht: „Facebook für Frauen“. Ich habe sie auf der Karrieremesse Women&Work im alten Bundestag in Bonn getroffen.

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Sandra Staub ist nicht zu übersehen: Sie überragt die meisten Messebesucherinnen um eine Kopflänge, das rote Haar leuchtet, die Hände gestikulieren wild herum. Die Social-Media-Expertin hat ihr Zelt auf der Women&Work aufgeschlagen, der Karrieremesse für Frauen, die jedes Jahr in Bonn stattfindet. Tausende Frauen möchten hier den richtigen Impuls für ihre Karriere bekommen, Gleichgesinnte kennenlernen oder sich einfach nur mal umschauen. Sich einfach nur mal umgucken: Das tun auch Arbeitgeber, wenn sie eine Bewerbungsmappe vor sich liegen haben – und das immer öfter im Netz und in den sozialen Medien.

Sandra Staub kennt das, die Beraterin hat gerade ein Buch herausgebracht: „Facebook für Frauen“ ist ein Ratgeber, wie sich die weibliche Hälfte der Menschheit im größten Netzwerk der Welt bewegen soll. Doch verhalten sich Frauen auf Facebook überhaupt anders als Männer? „Frauen nutzen eine weiblichere Sprache, sie nutzen emotionalere Worte als Männer“, erklärt Staub. Männer posteten gerne einfach nur einen Status, Frauen nutzten hingegen gefühlsgeladenere Wörter, um ihr Befinden auszudrücken. Das kann in gewissen Situationen ein Nacheil sein: „Frauen haben beispielsweise häufig nicht das Vokabular, um ein technisches Problem zu äußern“, hat Staub beobachtet. Frauen hätten sowieso „keine Zeit und keinen Bock auf langwierige Beschreibungen“, schon gar nicht technischer Art. Grundsätzlich gilt: Wer beruflich bei Facebook ist, sollte auch und vor allem sein privates Profil auf Vordermann bringen, sich in den richtigen Gruppen organisieren und sich dann erst um das geschäftliche Profil kümmern. „Außerdem muss die Privatsphäre richtig eingestellt sein“, betont die 32-jährige Social-Media-Beraterin. Gerade einmal knapp mehr als ein Drittel, nämlich 37 Prozent der Facebookuser hätten die Einstellungen vorgenommen – verschenkte Daten in Sandra Staubs Augen.

Sehr wichtig ist auch das Profilbild: „Die Augen müssen gut zu sehen sein“, erklärt Staub, denn Menschen würden einander am Gesicht erkennen: Der Blick fokussiert sich auf Augen, Ohren, Kinn und Nase. Eine zentrale Rolle spielt laut Staub auch, wie authentisch man im Social Web ist: „Man soll sich nicht hinter einem digitalen Profil verstecken.“ Es fange damit an, dass man weiß, wer man sei. „Man soll so echt sein wie man morgens vor dem Spiegel geht“, rät sie. Dann klappt das mit dem Erfolg auf Facebook auch von allein. Und dann kann frau auch mal was über ihre neuen Schuhe posten: „Karrierekiller?“ Sandra Staub ist regelrecht entsetzt, man könne so etwas denken: „Beruflich über Schuhe zu posten wäre doch kein Karrierekiller!“