Mitte April: Die Obstbäume blühen. Perfekter Zeitpunkt, um den Streuobstwiesen in Leichlingen einen Besuch abzustatten. Da ich mir ja vergangenes Jahr vorgenommen habe, alle Bergischen Streifzüge zu wandern, ist heute der Bergische Streifzug Nummer 4 an der Reihe.
„Leichlingen? Ist das überhaupt noch Bergisches Land?“, hatte mein Freund etwas verdutzt gefragt. Doch, es ist quasi die äußerste westliche Ecke des Bergischen Landes. Man sieht es an den Häusern mit Schieferbedeckung und an Fachwerkhäusern, an denen der Obstweg vorbeigeht.
Tolle Ausblicke erwarten den Wanderer oder die Wanderin bis in die Kölner Bucht, wo man sogar den Kölner Dom und den Fernsehturm sehen kann.
Große körperliche Anstrengung muss man bei dem Bergischen Streifzug Nummer 4 nicht aufbringen, doch zu Anfang geht es durchaus einige Meter hoch hinaus, die Ausblicke gibt es schließlich nicht umsonst.
Der Weg führt durch sehr viel Stadtgebiet und heute am Feiertag war er auch (eigentlich nicht überraschend) sehr gut besucht, viel Ruhe kann man nicht genießen. Aber Obstfreunde und Pomologen kommen eindeutig auf ihre Kosten: Apfelbäume, Birnenbäume, alles mit Erklärtafeln, urige Streuobstwiesen, wie sie Ende des 19. Jahrhunderts große Landstriche prägten – all das bietet der 5,8 Kilometer lange Rundwanderweg. Für einen Feiertagsausflug perfekt geeignet.
Leichlingen, das am Rande des Bergischen Lands zwischen Wuppertal und Kölner Bucht liegt, sind Touristenströme nicht fremd. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts war die „Blütenstadt“ unter Obstliebhabern und Wochenendausflüglern sehr beliebt.
Streuobstwiesen kann man natürlich auch an anderen Stellen bewundern. Einige Male habe ich auch den Obstweg in Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz besucht. Dort kommen viele Äpfel, aber vor allem viele Kirschen her, und auch dort findet man ein schönes Panorama – wenn einen das alte Atomkraftwerk von Mülheim-Kärlich im Hintergrund nicht stört.
Hier geht es zu meinem Bericht über den Mühlenweg, den Bergischen Weg Nummer 7.
Und hier geht es zum Bergischen Streifzug Nummer 8 (Steinhauerpfad) in Lindlar.